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e5-Wissen: Entwicklungs- und Raumplanung

Energieleitbilder und Klimaschutzkonzepte

Ein Energieleitbild legt fest, wohin sie sich eine Gemeinde im Energie- und Klimaschutzbereich mittelfristig entwickeln will.

Es soll Handlungsfelder zur Energie- und Mobilitätspolitik beinhalten, auf die die Gemeinde Einfluss hat. Ziele sind mit Kriterien oder Indikatoren zu hinterlegen, die den Fortschritt messbar machen. Klimaschutzkonzepte gehen über den engeren Energiebereich hinaus und umfassen bspw. auch Maßnahmen zum Bodenschutz. Beim Erarbeiten des Leitbilds ist eine Beteiligungsmöglichkeit von interessierten Bürgern und von sonstigen lokalen Akteuren einzurichten.

Beispiele für kommunale Energieleitbilder im Bundesland Salzburg

Raumordnung und Energie

Durch gute Planung den Energiebedarf reduzieren und Klimaschutz unterstützen.

Seit 2018 gibt es im Salzburger Raumordnungsgesetz eine Vorgabe für neue Räumliche Entwicklungskonzepte (REK): Diese haben auch wesentliche Energieziele für die Gemeinde festzulegen, auf Basis einer aktuellen Situationsanalyse. Bei der Infrastrukturplanung sind Klimaschutz und Energieeffizienz stärker zu berücksichtigen. So sind insbesondere die Zusammenhänge zwischen Wärmenetzen und Baulandentwicklung, aber auch Standorte für Wind- oder größere PV-Anlagen Themen der räumlichen Energieplanung. Vorrangig gilt: je kompakter die Siedlungsentwicklung umso effizienter kann Energie für Wärme oder Mobilität eingesetzt werden.

Klimawandelanpassung

Die globale Erwärmung und der damit einhergehende Klimawandel sind bis zu einem gewissen Grad unvermeidbar, Anpassungen sind erforderlich.

Immer mehr Gemeinden und Regionen setzen sich bewusst mit Folgen des Klimawandels auseinander. Wenn auch das vorrangige Ziel bleibt, klimaschädliche Emissionen zu reduzieren, so müssen dennoch geeignete Anpassungsmaßnahmen vorgedacht werden. Am Beginn steht zumeist eine Risikobewertung: Welche Zielgruppen innerhalb der Gemeinde sind vom Klimawandel vorrangig betroffen? Z.B. Forstwirtschaft, Tourismus oder Gesundheitssektoren. Unter Beziehung von Experten aus den zuständigen Verwaltungsstellen (Bund/Land) sowie aus der Wissenschaft können Anpassungsmaßnahmen, die auf lokaler Ebene umsetzbar sind, geplant werden.

Energie- und CO2-Bilanz für Gemeinden

Den lokalen Energiebedarf und die CO2-Emissionen zu kennen ist eine wichtige Voraussetzung, um Ziele festzulegen und die Entwicklungen zu bewerten.

Die erforderlichen Daten für eine Energiebilanz sind über mehrere Stellen verteilt: Land Salzburg (Heizanlagen-Datenbank, Förderstellen), Energieversorgungsunternehmen (Salzburg-AG, Heizwerkbetreiber) oder auch Statistik Austria (z.B. Branchen-Kennzahlen für Betriebe). Eine fachlich kompetente Stelle sollte beigezogen werden, um daraus ein Gesamtbild zur lokalen Enerigesituation zu erstellen.

  • Das Land Salzburg erstellt für Gemeinden auf Anfrage eine Bestandsanalyse-Energie inklusive Wärmedaten und Potenzialabschätzung, die z.B. bei einer REK-Neuerstellung eingesetzt werden kann.
  • Die Plattform Energiemosaik liefert eine grobe Berechnung des lokalen Energieeinsatzes und der CO2-Emissionen für Wärme, Strom und Mobilität, abgeleitet von Durchschnittsdaten, die österreichweit verfügbar sind.
  • Für eine exakte Energie-Bilanzierung mit aktuellen Verbauchsdaten können Gemeinden eine Haushalts- und Betriebsbefragung durchführen: Daraus lässt sich eine Energie- und CO2-Bilanz ableiten, als Grundlage für Leitbilder oder Maßnahmenprogramme (siehe Energiedatenerhebung und Bilanzierung unter „e5-Service“).