e5-Wissen: Kommunale Gebäude und Anlagen
Energieeffiziente Gemeindegebäude
Kommunale Gebäude sollen einen hohen Nachhaltigkeitsanspruch erfüllen.
Für die Errichtung oder Sanierung von kommunalen Gebäuden sind Qualitätskriterien anzusetzen, die zu hochwertigen Immobilien mit geringem Energiebedarf und optimierten Betriebkosten führen.
Für den Planungs- und Realisierungsprozess von Gemeindegebäuden wurde vom e5-Landesprogramm Salzburg ein Online-Leitfaden entwickelt. Dieser umfasst folgende Themen:
- Prozess und Planungsqualität
- Räumliche und gestalterische Qualität
- Nutzungsqualität
- Ressourcenbedarf und Umwelt
- Energie und Versorgung
- Kostenoptimierter Betrieb
Ein energieeffizienter Gebäudestandard wird nach EU-Gebäuderichtlinie ab Anfang 2021 für alle Bauwerke verpflichtend sein, für öffentliche Gebäude gilt dies bereits seit Anfang 2019.
Energieeffiziente Straßenbeleuchtung
Die Straßenbeleuchtung einer Gemeinde muss unterschiedliche Anforderungen erfüllen. Gleichzeitig steigt das Erfordernis nach energieeffizienten Lösungen.
Die Straßenbeleuchtung ist in Gemeinden für bis zu 45 % der gesamten Stromkosten verantwortlich. Nach Inkrafttreten der Ökodesign-Verordnung (2009) wurden schrittweise bestimmte ineffiziente Beleuchtungstechnologien vom Markt genommen. Mit den nun verfügbaren Systemen (LED, elektronische Vorschaltgeräte) kann der Energieverbrauch um mehr als 50 % gesenkt werden. Wichtig ist neben einer bestmöglichen Leuchtqualität die normgerechte Umsetzung.
Gemeinden optimieren ihre Straßenbeleuchtungen, in dem sie schrittweise auf LED-Leuchtkörper umstellen oder die gesamte Außenbeleuchtung durch alternative Beleuchtungssystme komplett neu ausrichten. Weitere Maßnahmen wie bspw. bessere punktuelle Anstrahlung oder Teilnachtabsenkung führen zu Energieeinsparung.
Contracting
Angesichts der knapper werdenden kommunalen Ressourcen sind Contractingmodelle ein interessantes Finanzierungsmodell für Einsparmaßnahmen an Gebäuden und Anlagen. Dennoch wird Contracting von Gemeinden nicht zuletzt aufgrund des damit verbundenen organisatorischen Aufwands und rechtlicher Unsicherheiten bisher relativ wenig in Anspruch genommen. Im Projekt "Gecon-Systematisches Gemeindecontracting", durchgeführt von AEE Wien-NÖ und ÖGUT im Rahmen der Programmline "Neue Energie 2020" des Klima- und Energiefonds, wurden Grundlagen geschaffen um diesen Hemmnissen zu begegnen.