e5-Wissen: Energieversorgung, Entsorgung
Trinkwasserkraftwerke
Die durch die Fallhöhe vorhandene Energie des Wassers wird nicht im Druckventil vernichtet, sondern sinnvoll eingesetzt.
Trinkwasserkraftwerke arbeiten gleich wie konventionelle Wasserkraftwerke, nur dass nicht das Wasser eines Baches verwendet wird, sondern das bereits gefasste Trinkwasser einer Quelle. Der Höhenunterschied zwischen Quelle und Hochbehälter wird genutzt, um Strom zu erzeugen. Die Trinkwasserqualität bleibt durch den Einsatz von Chromstahlwerkstoffen unbeeinträchtigt. Großteils wird der erzeugte Strom direkt in den gemeindeeigenen Anlagen (Pumpwerke, öffentliche Gebäude) verwertet. Der Überschuss wird in das öffentliche Netz als Ökostrom eingespeist.
Gute Beispiele aus Gemeinden:
Wärmerückgewinnung aus Abwasser
Ein bisher kaum genutztes Wärmepotenzial fließt nicht den Bach sondern den Kanal runter: das Abwasser!
Warmwasser aus Haushalten und Betrieben fließt zumeist energiemäßig ungenutzt in erwärmtem Zustand in die Kanalisation. Die Wärme aus dem Abwasser kann genutzt werden. So wird aus einem reinen Abfallprodukt ein Energieträger. Im e5-Infoblatt sind technische Konzepte sowie die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen übersichtlich zusammen gefasst.
Energie bei Wasserversorgung und Kläranlagen effizient nutzen
Die großen technischen Infrastrukturanlagen bieten Potenzial für Energieerzeugung und Einsparungen.
In Österreich sind fast 100 % der Siedlungsgebiete an zentrale Abwasser-Reinigungsanlagen angeschlossen. Klärschlamm kann zur Wärme- und Stromerzegung in Blockheizkraftwerken eingesetzt werden, ab einer bestimmten Anlagengröße ist ein wirtschaftlich interessantes Potenzial gegeben. In letzter Zeit werden auf den Dächern der Betriebsanlagen immer öfter auch großflächige Photovoltaik-Analgen errichtet. Strom wird für den Eigenbedarf eingesetzt oder als Überschussstrom in das öffentliche Netz eingespeist.
Bei Wasserversorgungsnetzen, die noch mit älteren Pumpwerken ausgestattet sind, lässt sich eine Menge Strom einsparen. Auch in Kläranlagen kann durch eine Erneuerung der den technischen Anlagenteile Energie effizienter eingesetzt werden.
Leitfaden für energieeffiziente Kläranlagen (BMLFUW; 2012)
Leitfaden für energieeffiziente Wasserversorgung (BMLUFW; 2012)
Solarpotenzial im Land Salzburg
Sag mir wo du wohnst und ich sage dir wie viel Warmwasser oder Sonnenstrom du erzeugen kannst!
In Salzburg ist über das Geografische Informationssystem des Landes (SAGIS) online ablesbar, welches Solarpotenzial auf einem ausgewählten Grundstück oder auf einer bestimmten Dachfläche gegeben ist. Die Daten sind adressengenau verfügbar, mit Gebäudestand 2012. Aus dem natürlichen Solarpotenzial ergibt sich eine grundsätzliche Eignung von Flächen für eine thermische Solarnutzung (z.B. für Warmwasser im Haushalt) oder für eine Photovoltaikanlage. Die GIS-Daten berücksichtigen auch die Fern- bzw. Nahverschattung zum Zeitpunkt der Überfliegung.
Eine detaillierte Anlagenplanung, bei der Ausrichtung, Größe und Leistung optimiert werden, liefert am Ende den Wirkungsgrad.
- Solarkataster Kurz-Anleitung zur Programmnutzung und zur Interpretation der Abfrageergebnisse (Stand: 2012)
Beteiligungsmodelle für Photovoltaikanlagen
Autarke Energieversorgung erfordert kreative Lösungen für eine dezentrale Stromerzeugung – besonders auf regionaler Ebene in Gemeinden.
Zu den praxiserprobten Lösungen gehören BürgerInnenbeteiligungen an Photovoltaikanlagen zur Erzeugung von Sonnenstrom. Ein neuer e5-Leitfaden zum Thema zeigt Chancen und Risken aus Sicht der Gemeinde auf. Damit ein Bürgerbeteiligungs-Projekt von Beginn an durchdacht geplant wird, hat das österreichweite e5–Programm, in Zusammenarbeit mit klima:aktiv, einen praktischen Leitfaden zusammengestellt. Dieser enthält grundlegende Informationen für BürgerInnen und Gemeinden, die bei der Vorbereitung und Umsetzung eines Photovoltaikprojekts zu berücksichtigen sind. Besonders auf unterschiedliche Beteiligungs- und Finanzierungsmodelle für alle Projekt-Größenordnungen und deren Vor- und Nachteile wird eingegangen.
Bestellung des Leitfadens in gedruckter Form per Mail bei: birgit.danninger@salzburg.gv.at