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Energiebilanz der e-control belegt Versorgungslücken in Österreich

Mitte August legte die e-control eine vorläufige Bilanz zum Energieverbrauch im 1. Halbjahr 2017 vor. Deutlich gestiegen ist in Österreich der Gasverbrauch. Der Zuwachs im Stromverbrauch, bei sinkender Eigenproduktion, zeigt die große Lücke bei der erneuerbaren Energieversorgung auf.

In Österreich erhöhte sich der Gasverbrauch um mehr als 15 %, im Vergleich zum ersten Halbjahr des Vorjahres. Zurückgeführt wird das auf die kälteren Temperaturen im Jänner und Februar. Der gleiche Grund wird von der e-control für den Anstieg des Stromverbrauchs um 1,4 % genannt. Dazu kommt das höhere Wirtschaftswachstum als weiterer Antreiber für mehr Bedarf bei elektrischer Energie.

Alarmierend ist, dass gleichzeitig mit dem steigenden Strombedarf die Stromerzeugung aus heimischer Wasserkraft deutlich zurückging, beinahe um 10 %. Insbesondere die Produktion in Laufkraftwerken war rückläufig. Umgekehrt erzeugten die thermischen Kraftwerke um ein Viertel mehr als im ersten Halbjahr 2016. Auch Windkraftanlagen konnten mehr Strom zur Verfügung stellen (plus 20 %). Die verbleibende Lücke im Strombedarf wurde über steigende innereuropäische Importe abgedeckt, somit vorwiegend aus fossilen oder nuklearen Kraftwerken.

Damit wird ein weiteres Mal schlüssig dargestellt, dass der Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion in Österreich dringend erforderlich ist, wobei - mangels Alternativen - das kleinregionale Biomasse, Wind- und Solarpotenzial vermehrt im Fokus zu stehen hat. Solange dies nicht sichergestellt ist, muss eine Wärmebereitstellung, die über den Winter mit Strom betrieben wird, kritisch bewertet werden.

Presseaussendung e-control (18. August 2017)