Klimaschutz: System erfordert rasche Maßnahmen
In Salzburg treffen sich diese Woche die österreichischen Klimaforscher, um aktuelle Forschungerergbenisse zur Emissionsentwicklung und zu den Auswirkungen der Erderwärmung in Österreich auszutauschen. Zentrale Erkenntnis: Das System ist träger als vorerst angenommen. Rasch wirksame Maßnahmen sind daher ein Gebot der Stunde.
Geophysiker Matthias Jonas vom IIASA (Internationales Institut für Angewandte Systemanalyse, Laxenburg) bringt den Zusammenhang auf den Punkt: "Genau so wenig, wie man einen schwer beladenen Güterzug abrupt stoppen oder die Richtung wechseln lassen kann, sei es möglich, die Emissionen ohne größere Zeitverzögerung zu verringern. Es dauert zum Beispiel seine Zeit, bis sich das Pool an Kraftfahrzeugen erneuert, alte Brennöfen und Heizungen gegen energiesparende Systeme ausgetauscht und Häuser besser wärmegedämmt sind."
Mit Kollegen wurde untersucht, wie sich das "Gedächtnis" des Emissionssystems auf die zukünftige Entwicklungs auswirkt. Demnach wurde die Trägheit des Systems bisher unterschätzt. Es wird nicht so rasch gehen wie erforderlich, um die Treibhausgas-Emissionen zu reduzieren. Umgekehrt müsste man auf stärker wirksame Maßnahmen setzen, um systemrelevante Veränderungen herbeizuführen, so der Wissenschaftler.