Treibhausgas-Bilanz 2020: Corona-Krise senkt Emissionen
Das Umweltbundesamt legte eine vorläufige Treihausgasbilanz für das Jahr 2020 vor. Die klimarelevanten Emissionen sind pandemiebedingt um rund 7,7% gegenüber 2019 gesunken. Diese einmalige Ausnahmesituation hat beim motorisierten Verkehr und in der Industrie zu einem Rückgang geführt. Ein stabiler Abwärtstrend lässt sich noch nicht ablesen.
Die staatlich verordneten Einschränkungen der Mobilität führten zum Absatzrückgang bei Treibstoffen. Daher gingen die verkehrsbedingten Emissionen im Vergleich zum Jahr 2019 um ca. 14 Prozent zurück. Auch in der Energieerzeugung sanken die Emissionen, ausgelöst durch die wirtschaftlich bedingte Stilllegung des letzten Kohlekraftwerks und durch die niedrigere Stromproduktion aus Gaskraftwerken. Die Industrie, bspw. die energieintensive Stahlerzeugung, reduzierte zum Teil die Kapazitäten, was zu einem geringfügigen Absinken der Emissionen im Produktionssektor führte.
Insgesamt gilt das Jahr 2020 als Ausnahmejahr für die Treibhausgasbilanz. Daraus lässt sich noch kein anhaltender Abwärtstrend erkennen. Nur im Gebäudesektor ist ein stetiger Rückgang bei den klimarelevanten Emissionen feststellbar. Hier schlägt sich der langfristige Trend zu erneuerbaren Energieträgern sowie die steigende Energieeffizienz nieder. So ging in den letzten Jahren der Absatz von Heizöl deutlich zurück. Trotz der etwas höheren Anzahl an Heizgradtagen lagen im Jahr 2020 die Emissionen aus Heizung und Warmwassererzeugung um etwa 2 Prozent unter dem Niveau von 2019.
Nahzeitprognose Treibhausgas-Emissionen 2020, Umweltbundesamt, 20.08.2021