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Energiegemeinschaft: 92 Prozent Eigenversorgung sind möglich

Bürger-Energiegemeinschaften (BEG) bieten in Österreich die Möglichkeit, Stromerzeugung und Stromverbrauch zwischen den Beteiligten so weit wie möglich in Einklang zu bringen und über Preise autonom zu entscheiden. In Niederösterreich hat eine Bürgerenergiegemeinschaft, die auch eine Windkraftanlage einbindet, sehr positiv bilanziert.

Die Bürgerenergie-Gemeinschaft in Haunoldstein im Bezirk St. Pölten umfasst aktuell 25 Photovoltaik-Anlagen, ein Kleinwasserkraftwerk und - bisher einzigartig in Österreich - auch eine Windkraftanlage. Derzeit sind 125 Zählpunkte als Abnehmer eingebunden. Im Juli 2024 wurde nach knapp neun Monaten Betrieb eine positive Bilanz gezogen: 92 Prozent des Strombedarfs innerhalb der Gemeinschaft kommt aus eigenen Anlagen. Nur acht Prozent mussten von weiteren Stromlieferanten bezogen werden. Durch die Einbindung der Wasser- und Windkraftanlagen ist auch im Winter und in sonnenarmen Zeiten ausreichend Strom für die Bedarfsabdeckung gegeben. Wirtschaftlich ist die BEG für die beteiligten Abnehmer attraktiv: Eine Kilowattstunde kostet aktuell bei Bezug 11,18 Cent (als Energiepreis, netto), beim regionalen Versorgungsunternehmen sind es 14,9 Cent.

Bürger-Energiegemeinschaften (BEG) sind nicht auf das Versorgungsgebiet eines Umspannwerks beschränkt. Sie können Bezugskunden oder Lieferanten über größere Gebiete einbinden. Vorausgesetzt wird eine Rechtsstruktur bspw. als Verein oder Genossenschaft. Anders als bei Erneuerbaren Energiegemeinschaften (EEG) gibt es keine Reduktion der Netzgebühr. Einer der Vorteile ist, dass auch größere Betreiber von Windkraft- oder Wasserkraftanlagen teilnehmen können, soweit sie auf die Gemeinschaft keine Kontrolle ausüben. So lassen sich z.B. auch regionale Bürger-Beteiligungen bei neuen Energieerzeugungsanlagen gut organisieren.

Allgem. Information: Bürgerenergiegemeinschaften