e5-Auszeichnung für Salzburger Vorbildgemeinden
An sechs Salzburger Gemeinden überreichte Landesrat Josef Schwaiger am Energie-Gemeindetag eine e5-Auszeichnung. Vier „e" gab es für Neumarkt am Wallersee und Elixhausen. Erstmals wurde St. Koloman auf der 4e-Stufe bewertet. Pfarrwerfen und Radstadt, seit heuer auch Faistenau, erhielten drei „e" bestätigt. Im e5-Programm nehmen österreichweit fast 300 Gemeinden teil.
Neumarkt am Wallersee adaptierte für den kommunalen Wirtschaftshof ein vorhandenes Betriebsgebäude. Diese Nachnutzung ist vorbildhaft, weil sie ohne weiteren Bodenverbrauch auskommt. Der alte Ölkessel wurde zudem durch eine effiziente Pelletsheizung ersetzt. Bei der Mobilität fördert die Gemeinde vorrangig den Rad- und Fußverkehr.
Elixhausen hat umfassend in die eigene Stromversorgung investiert. Auf den Dächern der Gemeinde sind Photovoltaik-Anlagen mit mehr als 300 kWp Leistung installiert. Das neue Gemeindeamt wird in Holzbauweise geplant. Ziele und Maßnahmen wurden in einem Energieleitbild beschlossen. Im Frühjahr 2024 feierte die Gemeinde die 25-jährige Teilnahme im e5-Programm.
St. Koloman beendete das Zeitalter der Ölheizungen: In allen Gemeindegebäuden gibt es nun CO2-neutrale Wärme aus regionaler Biomasse. Auf dem neuen Kindergarten, beim Sportheim und beim Hochbehälter wird Strom aus Photovoltaik erzeugt. Viele Gemeindebürger konnte man bei einer Bürgerveranstaltung davon überzeugen, auch ihre eigenen Dächer für PV-Anlagen oder Solarwärme zu nutzen.
In der Gemeinde Faistenau wurde ein neues Biomasse-Nahwärmenetz errichtet. Das Gemeindeamt, die Schulen und zahlreiche Privathäuser sind angeschlossen. Auch der Photovoltaik-Ausbau auf den kommunalen Dächern schreitet voran. Zusätzlich zum erweiterten Busverkehr steht ein Carsharing-Fahrzeug zur Verfügung. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinde wird ein Jobrad-Modell angeboten.
Pfarrwerfen hat die Volksschule vorbildhaft saniert und erweitert. Wärme aus Biomasse kommt über das Leitungsnetz der Fernwärme, diese wird konsequent ausgebaut. Die Straßenbeleuchtung ist mittlerweile vollständig auf LED-Standard umgerüstet. Den öffentlichen Verkehr ergänzt ein benutzerfreundliches Shuttle-Service und ein e-Carsharing direkt im Ort.
Die Gemeinde Radstadt hat bereits vor zehn Jahren eine weitereichende Entscheidung getroffen und ein Trinkwasserkraftwerk errichtet. Das Haus der Senioren, die Straßenbeleuchtung und ein Pumpwerk können mit eigenem Ökostrom versorgt werden. Die Wärme für die meisten Kommunalgebäude kommt über das Nahwärmenetz, das neue Biomasse-Heizwerk ging Anfang Oktober in Betrieb.
Die Erfolge der Salzburger Gemeinden hinsichtlich des Masterplans Klima+Energie2030 würdigte Landesrat Dr. Josef Schwaiger auch dieses Jahr mit dem Landesenergiepreis. Dieser wurde in den Kategorien Erneuerbares Heizen am Gemeindegebiet, Photovoltaik am Gemeindegebiet und Photovoltaik-Ausbau an insgesamt 43 Gemeinden verliehen.
Drei neue Ölfreie Gemeinden erhielten ebenfalls eine Anerkennung. Anthering und Ebenau beheizen ihre Kommunalgebäude ohne Heizöl. Die Gemeinde Tweng setzt vollständig auf erneuerbare Wärme, sie kommt somit ohne Öl, Gas oder Direktstromheizung aus.
Landesenergiepreis 2024, e5-Auszeichnung, Ölfreie Gemeinden (LMZ, 09.10.2024)